Tierische Fasern

Alles Wolle, oder was?

Mit dem Begriff „Wolle“ ist ursprünglich ausschließlich Schafwolle (also das weiche, spinnbare Fell der Schafe) gemeint. Die Bezeichnung für Fell anderer Tiere ist eigentlich „Faser“ oder „Haar“, jedoch wird der Begriff Wolle umgangssprachlich auch für das Fell anderer Säugetiere verwendet.

Welche tierischen Fasern werden versponnen?*

Schafe (Wolle)

Schafwolle ist nicht gleich Schafwolle. Ihre Eigenschaften unterscheiden sich je nach Schafrasse. Ob glatt oder gelockt, lange oder kurze Fasern – die Auswahl ist riesig. Viele Eigenschaften gelten aber für alle Rassen:
• Elastisch
• Schmutzabweisend
• Knitterfrei
• Nehmen Feuchtigkeit auf
• Wärmeregulierend
• Antibakteriell
• Bei Feuchtigkeit reißfester
• Wolle wird ein- bis zweimal im Jahr geschoren

Schafwolle

Kaschmirziege (Kaschmir)

etwa 20 Unterarten der Kaschmirziege gibt es, deren Fasern besonders lang und fein sind und einen feinen Glanz haben.
• Wärmt 6 mal besser als Schafwolle
• Nicht so robust
• Neigt zur Fusselbildung (Pilling)
• Wolle wird ausgekämmt

Kaschmirziege

Angoraziege (Mohair)

Mohair gilt als die leichteste Naturfaser der Welt. Je jünger die Ziegen, desto feiner die Fasern.
• Fasern sind lang, weich glänzend
• Filzt nicht
• Gute Wärmeeigenschaften

Angoraziege

Angorakaninchen (Angora)

• Wolle ist besonders glatt und fein
• Ausgezeichnete Wärmeeigenschaften
• Wolle wird entweder ausgekämmt oder geschoren

Angorakaninchen

Kamele (Kamelhaar)

Die feine Unterwolle kann nahezu so fein wie Kaschmir sein, die grobe Deckwolle verarbeitet man gerne z.B. zu Teppichen.
• Gute Wärmeeigenschaften
• Hautfreundlich
• Für Allergiker geeignet
• Wolle nimmt Feuchtigkeit auf
• Geruchsneutral
• Pflegeleicht
• Schur nicht nötig – Fasern fallen beim Fellwechsel aus

Kamel

Alpakas (Alpakawolle)

fein, gekräuselt, glatt oder gelockt – auch Alpakawolle existiert in verschiedenen Ausprägungen.
• Reißfest
• Für Allergiker geeignet
• Schmutz- und Feuchtigkeitsabweisend
• Verfilzt nicht schnell

Alpakas

Lamas und Vikunjas

wie Alpakas gehören sie zur Familie der Kamele.
• Unterwolle besonders weich
• Schur alle ein bis zwei Jahre
• Besonders Vikunjawolle kann sehr hochpreisig sein

Lama
Vikunjas

Moschusochsen (Quiviut)

Quiviut bezeichnet die feine Unterwolle des Moschusochsen, eine der teuersten Fasern der Welt.
• Weich wie Kaschmir
• Wärmer als Schafwolle
• Glatt und Reißfest
• Fasern werden ausgekämmt

Moschusochsen

Yaks (Yakwolle)

Besonders begehrt ist die Feinwolle weißer Yaks, die deutlich seltener sind, als ihre schwarzen Artgenossen.
• Feine Unterwolle wird ausgekämmt
• Deckhaar einmal im Jahr geschoren
• Ausgezeichnete Wärmeeigenschaften

Yak

Seidenraupen (Seide)

der Maulbeerspinner produziert die echte Seide, die stärkste bekannte Naturfaser. Gewonnen wird die Seide aus dem Kokon der Larve, der aus einem einzigen, bis zu 1000 Meter langen Faden besteht.
• Glänzend
• Reißfest
• Wärmt / kühlt
• Nicht besonders pflegeleicht

Seidenraupen
Seidenraupen

Haustiere (z.B. Hunde- / Katzenwolle)

Wolle vom eigenen Haustier ist beim einen oder anderen Besitzer durchaus beliebt. Die Eigenschaften unterscheiden sich je nach Tierart und Rasse. Ob geschoren oder ausgekämmt, können die Fasern versponnen und z.B. verstrickt werden. Je nach Rasse sind die Fasern länger oder kürzer und entsprechend leichter oder schwieriger zu verarbeiten. Bei Nässe sind die Fasern nicht immer geruchsneutral, was man ggf. vor der Verarbeitung testen sollte.

Haustiere

*Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit, sondern nennt die üblichsten Fasern.