Heimgekehrt – der Heilige Georg zurück in Ruppertath

Die Arbeit der Werkgemeinschaft Rupperath

Wie in vielen anderen Eifeldörfern wurde auch in Rupperath im vergangenen Jahrhundert in vielen Familien die Schafwolle gesponnen. In manchen Bauernhäusern wurde zusätzlich, vor allem in den Wintermonaten, auf Handwebstühlen die gesponnenen Garne zu Wollstoffen gewebt. In Rupperath gab es diese Tradition bis in das Jahr 1952 und sorgte für die Familien für einen kleinen Nebenverdienst.

1961 gegründete man die „Werkgemeinschaft für Handwebkunst“ in Bad Münstereifel-Rupperath. Doch erst mit Schließung der Schule 1969 und den damit frei gewordenen Räumen bot sich genügend Platz, um den bisherigen Heimarbeitern einen gemeinsamen Arbeitsplatz und zentrale Werkstätte mit angeschlossener Ausstellung zu bieten.

Die Werkgemeinschaft erlangte selbst einen sehr guten Ruf und produzierte hochwertige Stoffe, Teppiche, Kleidung, Lampenschirmen und Messgewänder. Letztere fanden Abnehmer in ganz Deutschland, Belgien, Luxemburg, Holland und der Schweiz.

Spinnen in der Werkgemeinschaft
Näherei

Der heilige Georg

Doch in der Werkgemeinschaft wurde nicht nur gesponnen und gewebt. Auch aufwändige Stickbilder entstanden in der Werkgemeinschaft und fanden ihren Platz in privaten Haushalten und öffentlichen Gebäuden.
Eines dieser Bilder, welches den Heiligen Georg mit dem Drachen zeigt, ist nun wieder nach Rupperath zurückgekehrt.

Der Heilige Georg wurde Anfang der 70er Jahre nach einem Entwurf von Fritz Münch, eines einheimischen Grafikers, für die Werkgemeinschaft angefertigt und vermutlich von mehreren Frauen gestickt. Nachdem es Jahrzehnte lang in ein Privathaus in Bad Godesberg geschmückt hatte, wurde das Stück nun dem Handwebmuseum als Teil der Sammlung geschenkt. Hier wird es einen passenden Platz finden und in Zukunft die Museumsbesucher erfreuen.

Der Heilige Georg